Martina Prasse
Panino, ein kleines, ruhiges Cafe abseits vom Trubel und dem Luisenplatz, direkt
um die Ecke am Pali-Kino. An der Ecke befindet sich ein türkisches Geschäft.
Dort werden frisches Obst und Gemüse und viele türkische Spezialitäten
angeboten. Wenn wir im Sommer abends vor dem Cafe sitzen, bei einem guten Glas
Rotwein und einer leckeren griechischen Spezialität, haben wir das Gefühl von
Urlaub. Petro, der Besitzer vom Panino ist Grieche und das kann er gut
vermitteln. Bei griechischer Musik und dem Geruch von gebratenem Lamm mit
Knoblauch und Rosmarinkartoffeln fällt der Alltag von einem ab. Völlig entspannt
und gut gelaunt fahren wir nach einem solchen Abend nach Hause.
An einem schönen Samstagmorgen gingen mein Mann und ich in Darmstadt in dem
kleinen Cafe Panino am Pali-Kino frühstücken. Wir hatten gerade bei Petro unsere
Bestellung aufgegeben, als eine ältere Frau am Stock auf uns zukam und uns
erzählte, sie sei schwer krank, habe eine kaputte Hüfte, den rechten Arm gelähmt
und eine niedrige Sozialhilfe. Wir haben uns angeschaut und mein Mann sagte:
„Gib der Frau 5 DM.“ Am Nachbartisch saßen 5 junge Männer, die sich köstlich
amüsierten und uns total irritierten. Die Frau nahm das Geld und ging weiter.
Als Sie etwa 10m entfernt war, riefen die jungen Männer am Nachbartisch
plötzlich ganz aufgeregt:
„Guckt, guckt mal!“ und zeigten in Richtung der alten Frau. Und siehe da, ein
Wunder war geschehen. Sie klemmte sich den Stock unter den Arm und mit der
„gelähmten“ Hand zählte sie das Geld. Und obwohl wir auf diese Art und Weise
reingelegt wurden, mußten wir herzlichst über die Situation lachen.