Nadja Eichwald

Der Clown und der Esel

Ernst-Ludwig-Straße in Darmstadt.

Es ist ein sonniger Nachmittag und das Zentrum unserer Stadt ist dichtbevölkert. Die Menschen spazieren hierhin und dahin, kaufen etwas ein oder schauen sich die Auslagen der Geschäfte an.

 Ich gehe auch spazieren und schaue und beobachte das bunte Treiben in der Straße. Ein Gemüsehändler preist seine Ware lautstark und unermüdlich an. Plötzlich weht ein herrlicher Duft an meine Nase und ich entdecke an der Ecke eine Bäckerei. Angelockt von den süßen Leckereien, betrete ich das Geschäft und kaufe mir ein knuspriges Gebäck. Fröhlich und genußvoll kauend trete ich wieder auf die Straße. Ein Clown mit einer bunten Blechdose steht zusammen mit einen kleinen Esel vor der Bäckerei. Er rüttelte laut mit der Dose und bat um eine Spende für die Zirkustiere. Ich hielt inne und beobachtete die Situation. Einige Menschen liefen achtlos an den beiden vorbei, andere blieben stehen und warfen etwas in die Spendenbüchse.

 Aus den Augenwinkeln sah ich einen jungen Mann hinter mir aus der Bäckerei heraus auf die Straße treten. Er aß ein Brötchen und hatte das Baguette, das er ebenfalls gerade gekauft hatte, in einer Tüte unter seinem Arm.

Arglos hielt der Mann in seinem Lauf inne und schaute sich um.

Da schnappte der Esel nach dem Baguette und biss blitzschnell ein großes Stück ab. Genüßlich kauend blickte er in die Welt und der junge Mann gab ihm schließlich auch das restliche Brot.

Alle hatten ihren Spaß, ich glaube der Esel auch.


Letzte Änderung 30.07.2007
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