Als mein Sohn Januar 2002 wegen seiner Zuckerkrankheit in der Kinderklinik
Prinzessin Margaret lag und auf Insulin eingestellt wurde, ging ich eines Abends
raus an mein Auto. Plötzlich kam ein freundlicher Mann auf mich zu und fragte
mich, ob ich zwei Euro für ihn hätte. Er erklärte mir, sein Auto sei kaputt
gegangen und er müsste mit dem Bus nach Hause fahren. Ich schaute in mein
Portemonnaie und hatte aber nur fünf Euro, die ich ihm gab. Er notierte sich
meine Adresse und versprach mir das Geld zu schicken, bedankte sich und ging.
„Schade, dass ich bis heute März 2003 nichts von diesem netten Mann gehört und
mein Geld auch nicht mehr gesehen habe.“
Im Januar 2003 stand ich am Luisenplatz und wartete auf die Straßenbahn, als
plötzlich ein junger Mann kam und mir erzählte er sei seit einer Woche obdachlos
und seine Frau und Kind seien krank.
Er fragte mich nach ein paar Euro für Brot. Da fiel mir die Sache an der
Kinderklinik ein und ich verneinte. Als ich zu Hause war, habe ich mich über
mich selbst geärgert, da ich feststellte, dass ich Brot und Brötchen in der
Tasche hatte und diese ihm hätte anbieten können. So habe ich mich entschlossen
in Zukunft den obdachlosen etwas Essbares anzubieten, sofern ich solches habe.